Wie war der Weg vom fertigen Manuskript zur Veröffentlichung?

Das Buch war fertig und ich habe es einer guten Freundin von mir zum Lesen gegeben, die auch Autorin ist. (Tausend Dank, Sylvia!) Die hat mich dann überzeugt, es Ihrem Agenten zu schicken. Meine Agentur hat sich dann an Verlage gewendet, für die das Manuskript passen könnte. So bin ich dann zum Heyne-Verlag gekommen, wo wir (meine Lektorinnen und ich) das Manuskript mehrmals überarbeitet haben.

Warum hat es so lange gedauert, bis das Buch fertig war?

Auf der einen Seite war ich ja gleichzeitig in der Schule und am Arbeiten. Auf der anderen Seite habe ich einfach lange gebraucht, bis ich zufrieden war. Für jede Seite im Buch habe ich drei Seiten weggeschmissen – und dann musste ich die Reste zu einer Geschichte zusammen puzzlen, die Sinn gibt. Es war zum Beispiel so, dass am Anfang nicht nur Hanna und Ben sondern ihre gesamte Abi-Klasse ans Meer gefahren ist. In der nächsten Fassung waren die Szenen dann alle nutzlos.

Gibt es einen autobiografischen Bezug zu dir?

Das Buch hat nur in so fern persönliche Einflüsse, als dass ich Liebesgeschichten, Bücher, Meer und Graffiti mag. 🙂 Die Personen sind frei erfunden.

Aber natürlich kenne ich die Gefühle, die darunter liegen: Das Schwindel-Gefühl, wenn etwas Altes endet, aber man den neuen Weg nicht sehen kann, bis man einen Schritt gemacht hat. Eine Sehnsucht nach etwas, das nicht da ist. Solche Sachen.

War es schwierig, Ben zu beschreiben?

Ben war superleicht zu schreiben: Er macht einfach, worauf er Lust hat und er hat oft Lust auf Dinge, die andere Leute nicht okay finden.
Was sonst noch in ihm steckt? Hm, eine Liebe für Geschichten, Angst, laute Musik, Verrücktheit, ein sehr guter Schwimmer, jemand, der sehr sanft sein kann. Und er grübelt viel, auch wenn man es ihm nicht gleich ansieht.
Aber vielleicht bekommst du beim Lesen auch deinen ganz anderen Eindruck. 🙂

Gibt es einen echten Ort, an dem die Geschichte spielt?

Beim Schreiben war ich von verschiedenen Meeren und Stränden zu verschiedenen Szenen inspiriert. Ich habe auch mit Absicht keine Städtenamen verwendet – so könnte das Meer-Gefühl überall sein. Und ist es ja auch irgendwie … 🙂

Was magst du an Hanna und Ben?

An Hanna mag ich besonders ihre Sensibilität – sie ist ein tiefes, stilles Wasser, das manchmal ziemlich frech ist. Und an Ben mag ich seine Einstellung, Dinge zu hinterfragen und anders zu machen; eine gewisse Kompromisslosigkeit; und natürlich seine unglaubliche Einsamkeit.

Wie bist du auf den Titel gekommen?

Der Titel war ein Vorschlag meiner tollen Lektorinnen bei Heyne fliegt. Findig wie sie sind, haben sie den aus dem hinteren Teil des Buches gepickt, wo ein Charakter ihn tatsächlich sagt.
Davon war ich erstmal verblüfft. 😀