Was magst du an Hanna und Ben?

An Hanna mag ich besonders ihre Sensibilität – sie ist ein tiefes, stilles Wasser, das manchmal ziemlich frech ist. Und an Ben mag ich seine Einstellung, Dinge zu hinterfragen und anders zu machen; eine gewisse Kompromisslosigkeit; und natürlich seine unglaubliche Einsamkeit.

Wie schreibst du? Allein und in Ruhe? Mit Musik?

Ich schreibe allein und mit Ruhe. Manchmal nutze ich Musik, um in die richtige Stimmung zu kommen, aber zum Schreiben muss ich sie ausmachen. Ob ich mich ablenken lasse, hängt davon ab, wie gut es gerade läuft. (Je besser es läuft, desto weniger bin ich im Raum anwesend.)

Arbeitest du schon an einem neuen Projekt?

Ja, tue ich. 🙂
Es spielt mit ein paar Themen aus “Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen” und stellt sie auf den Kopf, aber es wird ein ganz anderes Buch.
Ich freue mich schon sehr darauf!

Wie bist du auf den Titel gekommen?

Der Titel war ein Vorschlag meiner tollen Lektorinnen bei Heyne fliegt. Findig wie sie sind, haben sie den aus dem hinteren Teil des Buches gepickt, wo ein Charakter ihn tatsächlich sagt.
Davon war ich erstmal verblüfft. 😀

Hattest du am Anfang schon den gesamten Plot im Kopf?

Als ich angefangen hatte, war es eine ganz andere Geschichte. Zum Beispiel ging es um eine Abifahrt – es gab also einen ganzen Bus voller Abiturienten. Das hat für mich aber nicht funktioniert – ich wollte lieber mehr von diesen zwei wissen, die immer für sich blieben und mehr von der Legende. So habe ich dann Version für Version die Geschichte zusammengepuzzlet aus allen Dingen, die mir gut gefallen haben.
Wie ich auf die ursprüngliche Idee gekommen bin, habe ich ehrlich gesagt überhaupt keine Erinnerung mehr. Vermutlich ein kleiner Brocken, den ich in mein Notizbuch geschrieben habe. Und dann gesellte sich noch eine Idee dazu und noch eine …

Hattest du beim Schreiben Gedanken ans Aufgeben? Gab es Durststrecken?

Es gab viele Durststrecken: Da fiel mir das Schreiben schwer, nichts hat sich gut gelesen und ich hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht richtig ist. Da habe ich dann immer aufgehört und das Problem gesucht. Und wenn ich es – meist erst mit etwas Abstand – gefunden hatte, habe ich weitergemacht.
Irgendetwas an der Geschichte hat mich dann trotzdem immer zum Weitermachen gedrängt. Und dann macht mir Schreiben auch einfach Spaß! 🙂

Wie ist dir die Idee gekommen? Plötzlich oder allmählich?

Ganz super-sehr allmählich, würde ich fast sagen. Es gab keine einzige große Idee für “Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen” und das Schreiben hat lange gedauert, weil ich die Geschichte vorher nicht als ganzes Stück hatte, sondern nur kleine Fitzel, wie Puzzleteile. Das war zum Beispiel eine Stimmung, eine Beobachtung, zwei Zeilen Dialog, die ich dann zusammengeschnürt habe.